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Cloud

Cloud-Dienste

Cloud-Dienste sind in verschiedenen, auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Varianten verfügbar. Die drei wichtigsten Cloud-Computing-Dienste, die das National Institute of Standards and Technology (NIST) in seiner Sonderpublikation 800-145 definiert hat, sind:

  • Software as a Service (SaaS) – Der Cloud-Anbieter ist für den Zugriff auf Anwendungen und Dienste wie E-Mail, Kommunikation und Office 365 verantwortlich, die über das Internet bereitgestellt werden. Der Nutzer verwaltet die Cloud-Dienste nicht selbst, mit Ausnahme begrenzter benutzerspezifischer Anwendungseinstellungen. Er muss lediglich seine Daten angeben.
  • Platform as a Service (PaaS) – Der Cloud-Anbieter ist dafür verantwortlich, Nutzern Zugriff auf die Entwicklungstools und -dienste zu gewähren, die für die Bereitstellung der Anwendungen verwendet werden. Diese Nutzer sind in der Regel Programmierer und haben möglicherweise Einfluss auf die Konfigurationseinstellungen der Anwendungshosting-Umgebung des Cloud-Anbieters.
  • Infrastructure as a Service (IaaS) – Der Cloud-Anbieter ist dafür verantwortlich, IT-Managern Zugriff auf die Netzwerkausrüstung, virtualisierte Netzwerkdienste und die unterstützende Netzwerkinfrastruktur zu gewähren. Durch die Verwendung dieses Cloud-Dienstes können IT-Manager Softwarecode bereitstellen und ausführen, der Betriebssysteme und Anwendungen umfassen kann.

1. On-Premise:

  • Definition: On-Premise bedeutet, dass die IT-Infrastruktur und Software in den eigenen Räumlichkeiten des Unternehmens betrieben werden. Das Unternehmen ist für die Anschaffung, Installation, Wartung und Verwaltung der gesamten Hardware und Software verantwortlich.
  • Vorteile: Volle Kontrolle über die IT-Systeme, Daten bleiben vor Ort, hohe Sicherheit bei sensiblen Daten.
  • Nachteile: Hohe Kosten für Hardware, Wartung und Personal. Hoher administrativer Aufwand.

2. Colocation:

  • Definition: Bei Colocation betreibt ein Unternehmen seine eigene Hardware (Server) in einem externen Rechenzentrum, das von einem Drittanbieter zur Verfügung gestellt wird. Das Unternehmen ist weiterhin für die Hardware verantwortlich, aber das Rechenzentrum kümmert sich um Strom, Kühlung, Internetanbindung und physische Sicherheit.
  • Vorteile: Geringere Kosten für Strom, Kühlung und physische Sicherheit. Höhere Skalierbarkeit und Sicherheit, da professionelle Rechenzentren genutzt werden.
  • Nachteile: Man bleibt für die Verwaltung der eigenen Hardware verantwortlich, was weiterhin Kosten und Aufwand bedeutet.

3. Hosting:

  • Definition: Beim Hosting stellt ein Anbieter (Hosting-Provider) sowohl die Server als auch die Verwaltung der gesamten Infrastruktur zur Verfügung. Es gibt verschiedene Formen des Hostings, wie z. B. Webhosting oder Cloud-Hosting. Der Anbieter übernimmt dabei die Verwaltung, Wartung und Sicherheit der Server.
  • Vorteile: Weniger technischer Aufwand und geringere Verwaltungskosten, da der Anbieter sich um die gesamte Infrastruktur kümmert. Hohe Skalierbarkeit, flexible Abrechnungsmodelle.
  • Nachteile: Weniger Kontrolle über die Infrastruktur, Abhängigkeit vom Anbieter.

Zusammenfassung:

  • On-Premise: IT-Infrastruktur vor Ort, selbst verwaltet.
  • Colocation: Eigene Hardware in einem externen Rechenzentrum.
  • Hosting: Komplett von einem Anbieter bereitgestellte und verwaltete Infrastruktur.

Cloud Merkmale

  • On-Demand: Sofortige Verfügbarkeit von Ressourcen bei Bedarf.
  • Self-Service: Nutzer können Ressourcen eigenständig verwalten.
  • Single-Tenant: Exklusive Umgebung für einen einzelnen Kunden.
  • Multi-Tenant: Gemeinsame Nutzung von Ressourcen durch mehrere Kunden.
  • Broad Network Access: Zugriff auf Cloud-Dienste von überall über das Netzwerk.
  • Rapid Elasticity: Schnelle und flexible Anpassung von Ressourcen je nach Bedarf.
  • Measured Service: Ressourcenverbrauch wird gemessen und auf Pay-per-Use-Basis abgerechnet.

Cloud-Modelle

  • Public Clouds – Cloudbasierte Anwendungen und Dienste, die in einer Public Cloud angeboten werden, stehen der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Dienste können kostenlos sein oder auf Basis eines Pay-per-Use-Modells, z. B. für Online-Speicher, angeboten werden. Die Public Cloud nutzt das Internet zur Bereitstellung ihrer Dienste.
  • Private Clouds – Cloudbasierte Anwendungen und Dienste, die in einer Private Cloud angeboten werden, sind für eine bestimmte Organisation oder Einrichtung, z. B. eine Behörde, bestimmt. Eine Private Cloud kann über das private Netzwerk der Organisation eingerichtet werden, was jedoch teuer in Aufbau und Wartung sein kann. Eine Private Cloud kann auch von einer externen Organisation mit strengen Zugriffsschutzmechanismen verwaltet werden.
  • Hybrid Clouds – Eine Hybrid Cloud besteht aus zwei oder mehr Clouds (z. B. teils privat, teils öffentlich), wobei jeder Teil ein separates Objekt bleibt, beide aber über eine einheitliche Architektur verbunden sind. Nutzer einer Hybrid Cloud können je nach Benutzerrechten unterschiedlichen Zugriff auf verschiedene Dienste erhalten.
  • Community Clouds – Eine Community Cloud wird für die ausschließliche Nutzung durch eine bestimmte Community erstellt. Der Unterschied zwischen öffentlichen Clouds und Community Clouds liegt in den funktionalen Anforderungen, die speziell auf die jeweilige Community zugeschnitten sind. Beispielsweise müssen Gesundheitsorganisationen Richtlinien und Gesetze (z. B. HIPAA) einhalten, die eine besondere Authentifizierung und Vertraulichkeit erfordern.